Als besonderes Highlight meines Bloggermädelswochenendes vom Februar kann ich zu recht mein Date mit Klaus erwähnen. Anna vom Blog Misses kleine Welt hatte die tolle Organisation übernommen und sich gedacht “ein Date mit dem Weihnachtsmann geht immer” – egal ob im Dezember oder im Februar.

Klaus ist ein absolutes Unikat. Das unterstreichen seine 1.90m und sein (echter) autenthischer Bart, mit dem er tatsächlich aussieht wie der Weihnachtsmann, den wir so in unserer Vorstellung haben. Neben dem Job als Weihnachtsmann ist der studierte Politologe als Stadt- und Reiseführer unterwegs. Mit einem unwahrscheinlich großem Interesse für die Themen Kunst, Kultur und alles was mit Kulinarik zu tun hat, führt er Fremde und Ortsansässige (wie mich) unter dem Motto “berlinverführung” durch Berlin.

Nach unserer Entdeckungsreise in der DIM (⇒ hier geht es zum Beitrag) machten wir uns (mit einem kurzen Zwischenstopp in der Mall of Berlin) auf den Weg zum Brandenburger Tor. Dort warteten wir gemütlich auf Klaus und ich persönlich war super entspannt, wie der Weihnachtsmann denn nun aussieht. 😉

Schon nach den ersten paar Worten war klar: Klaus ist eine absolute Type und ihn nicht zu mögen, wird schwer. Kurzerhand entschieden wir uns gemeinsam für die Ecke um den Hackeschen Markt und düsten schnell und unkompliziert mit der S-Bahn hin. Angekommen in den Hackeschen Höfen gab er mir ein völlig anderes Bild als das, was ich bisher hatte.

Klaus erzählte von historischen Hintergründen und zeigte uns viele kleine Läden, wie zum Beispiel die Bonbonmanufaktur. Ein total süßer kleiner Laden, direkt in den Hackeschen Höfen. Geführt mit ganz viel Herz und Liebe. Die Rezepte stammen alter Tradition und so haben wir erst einmal genascht was das Herz begehrt. Die Preise sind absolut fair, so dass auch jeder von uns nicht ohne eine kleine Schleckerei rausgehen konnte.

 

Hinter den Kulissen in der Bonbonmanufaktur – Merci an Heike für’s Bild

@ Heike

Die Hakeschen Höfe

Sie sind bekannt als Deutschlands größtes geschlossenes Hofareal und sind ein absoluter Magnet am und um den Hakeschen Markt. 1906 wurden diese Höfe von Kurt Berndt konzipiert und stehen uns heute als gründerzeit-typische Hinterhöfe zum Bestaunen und Entdecken zur Verfügung. Mit einem repräsentativen Geschäftshaus an der Rosenthaler Straße und einem ehemals dreigeschossigem Geschäftshaus in der Sophienstraße umfassen die Hackeschen Höfe insgesamt 8 Höfe, die sich aus mehreren Wohn- und Geschäftshäusern zusammen setzen. Super schön und besonders prachtvoll gestaltet findet ihr die Gebäude rings um den ersten der Höfe mit den mehrfarbig gekachelten Jugendstil-Fassaden und den reich gestalteten Innenräumen. Diese wiederum wurden vom Architekten August Endell entworfen.

@ Berlinstadtservice

Leider haben die Hackeschen Höfe den zweiten Weltkrieg nicht unbeschadet überlebt. Seit 1977 steht der gesamte Komplex – natürlich nach einer Sanierung – unter Denkmalschutz. Bedauerlicherweise ist die Pflege, oder eher die nicht vorhandene Pflege, die die Höfe nach der Deutschen Teilung erlebt haben, da sie zum Volkseigentum der DDR benannt wurden, den Höfen nicht gut bekommen. Sie wurden schlicht und einfach nicht gepflegt und so sind diese wunderschönen Fassaden im Jugendstil wieder verkommen. Es ist leider unglaublich – aber wahr. 

Nach der Wiedervereinigung wurden diese wunderschönen Fassaden für 80 Millionen Mark restauriert. Allein diese Summe sagt wohl aus, wie groß der Verfall war.

© Berlin Partner/FTB-Werbefotografie

Die Hackeschen Höfen bieten heute Geschichte und Staunen pur. Das Gebiet, auf dem heute die Hackeschen Höfe stehen, gehörte im 17. Jahrhundert noch gar nicht zu Berlin. Früher standen dort viele Scheunen, die zur Lagerung von Heu und Stroh genutzt wurden, welches aufgrund der Brandgefahr nicht innerhalb der Stadt gelagert werden durfte. Auch wenn die Gegend rund um den Hackeschen Markt heute definitiv mitten in Berlin liegt, hat sich die Bezeichnung “Scheunenviertel” aus dieser Zeit bis heute gehalten. Mehr Informationen findet ihr zum Beispiel auch hier bei VisitBerlin.

Nach der Bonbonmanufaktur legten wir übrigens auch noch einen kurzen Stop bei Sawade ein – ebenfalls um uns die leckerne handgemachten Schleckereien anzusehen. Wer etwas Besonderes kaufen und verschenken möchte, schaut dort einfach mal rein.

… zu Fuß ging’s weiter auf Entdeckungstour

… vorbei an Clärchen’s Ballhaus, das auch viel Berliner Geschichte zu erzählen hat. Seit über 100 Jahren wird hier das Tanzbein geschwungen.

Das Haut hat eine ganz eigene und lange Geschichte. Wer mehr darüber wissen möchte, kann zum Beispiel an einer Führung mit Marion Kiesow teilnehmen. Nach einem Rundgang, bei dem es viel zu erzählen gibt, liest und erzählt sie im stimmungsvolen Spiegelsaal Geschichten aus “100 Jahren Clärchens Ballhaus”. Mehr Informationen dazu findet ihr auch hier.

Weiter ging es, vorbei an vielen alten Häusern, teilweise noch unsanisiert, mit Charme, der irgendwie zu Berlin gehört. Häuser, bei denen teilweise noch die Einschusslöcher aus Kriegszeiten zu sehen sind. Andenken, die nicht schön sind, aber zu unserer Geschichte gehören.

Rund um den Hackeschen Markt gibt es so viel zu entdecken – die jüdische Synagoge und viele andere historische alte Gebäude, die von der jüdischen Geschichte und Kultur sprechen. Die eine Geschichte von großen Machern erzählen – denn ohne sie wären diese tollen Gebäude und historischen Kunstwerke nicht entstanden. Die von Toleranz und gegenseitige Akzeptanz sprechen – denn auch dafür stehen die noch oder wiedererhaltenen Gebäude.

Interessant war die Zeit mit Klaus. Spannend … und auch irgendwie versunken in einer anderen Zeit. Wenn ihr mal schauen wollt, wie die Verwandlung von Klaus zum Weihnachtsmann gelingt, dann klickt euch doch in das folgende Video mal rein.

Merci an Klaus für diese wunderschöne Entdeckungsreise. Ich werde auf jeden Fall beim nächsten mal mit offeneren Augen durch diese Ecken gehen.

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