Earth Overshoot Day
Der Earth Overshoot Day, auch Erdüberlastungstag oder Welterschöpfungstag genannt, wurde als Kampagnentag zur Nachhaltigkeit ins Leben gerufen.
An diesem sogenannten Erdüberlastungtag sind die gesamten nachhaltig nutzbaren Ressourcen der Erde für das jeweilige Kalenderjahr, die der Weltbevölkerung rein rechnerisch zur Verfügung stehen, wenn sie nur so viel nutzen würde, wie sich im gleichen Zeitraum regeneriert, verbraucht.
Im Vergleich zum Vorjahr 2016 ist der globale Erdüberlastungstag, wie auch schon in den Jahren davor, erneut nach vorne gerutscht. Im Jahr 2017 sind wir 6 Tage vorher dran … die Erdüberlastung nimmt also kontinuierlich zu.
Wir machen also Schulden auf dem Rücken der Nachhaltigkeit, denn wir verbrauchen deutlich mehr, als weltweit nachwachsen kann.
Earth Overshoot Day: Welche Nationen am meisten über ihre Verhältnisse leben
(Grafik: Global Footprint Network)
Uff … diese Zahlen und auch die Tatsache muss auch ich erst einmal wirken lassen. Ich versuche oft das Thema Umweltschutz und Müllvermeidung, aber auch Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung in meinen Alltag zu integrieren. Es gibt viele Themen, da muss ich deutlich mehr an mir arbeiten – mein ganzer Beautykram zum Beispiel ist ein Beweis dafür. Dessen bin ich mir auch absolut bewusst. Es gibt allerdings (noch) einige Themen in meinem Leben, auf die möchte ich einfach nicht komplett verzichten möchte.
Ansonsten besitze ich kein Auto, gehe super viel zu Fuß und nutze die öffentlichen Verkehrsmittel in Berlin. Ich trenne meinen Müll was das Zeug hält, kaufe viel in Gläsern, Obst (fast) nur unverpackt etc. Ich esse wenig Fleisch und versuche auch damit, meinen Konsum einzuschränken.
Heute, am 02. August 2017 haben wir unserem ökologischen Systemen also bereits mehr Holz, Pflanzen, Futtermittel, Fisch und sonstige Nahrungsmittel entnommen, als in unseren Wald-, Weide- und Ackerflächen und unseren Fischgründen jährlich überhaupt generiert werden können.
Earth Overshoot Day – immer früher
Die Animation zeigt das Desaster ganz deutlich auf: der Earth Overshoot Day kommt immer früher. So fiel er im Jahr 1987 noch auf den 19. Dezember – was eine fast perfekte Bilanz ist. Bereits 2016 lag er schon im August – genauer gesagt fiel er auf den 08. August 2016. Und heute, wie eingangs schon erwähnt, noch früher nämlich Anfang August.
Die Animation zeigt auch, wie sich der Ressourcenhunger verschiedener Nationen im Lauf der Zeit drastisch entwickelt hat:
Rot: Ressourcenverbrauch höher als Produktion; Grün: Nachwachsen größer als Verbrauch (Animation: Global Footprint Network)
Auswirkungen der Erdüberlastung
Nicht zu vergessen sind die Treibhausgase, die wir in die Atmosphäre ausstoßen und die in diesen Massen noch nicht einmal ansatzweise von natürlichen Kreisläufen wieder aufgenommen werden können. Die Folgen aus unserem oft sehr rücksichtslosem Handeln sind deutlich spür- und sichtbar: die Artenvielfalt geht zurück, der Klimawandel schreitet unaufhaltsam voran, unsere Wälder schrumpfen, wir haben eine Überfischung und könne nuns vor riesigen Müllbergen kaum retten.
Earth Overshoot Day in Deutschland noch viel früher
Der Erdüberlastungstag bezogen auf Deutschland, hat übrigens bereits am 24. April 2017 stattgefunden. Was ich noch viele erschreckender finde, als den 02. August 2017 als weltweiten Earth Overshoot Day. Wenn die ganze Welt also so haushalten und konsumieren würde wie wir Deutschen, wäre bereits am 24. April 2017 alles verbraucht gewesen.
Wir müssen unser Konsumverhalten und unsere Handelspraktiken also dringend anpassen. Und jeder Einzelne von uns kann etwas dagegen tun.
Die folgende Grafik zeigt, wie viele Länder nötig wären, um den Verbrauch ihrer eigenen Einwohner zu decken:
Earth Overshoot Day: so viele Länder wären nötig, um den Verbrauch ihrer Einwohner zu decken (Grafik: Global Footprint Network)
Plastiktüten im Überfluss
Wenn ich schon immer sehe, wie viele Menschen noch zu Plastiktüten greifen, wird mir manchmal echt schlecht. Es ist einfach eine Sorglosigkeit, mit der viele durch ihr Leben ziehen … und auch wenn durch eine EU-Richtlinie, die 2016 in Kraft getreten ist, die Plastiktüten jetzt nicht mehr kostenfrei verkauft werden dürfen und der Verbrauch tatsächlich zurück geht (hier findet ihr mehr Informationen dazu) – so ist hier noch viel zu tun.
Denn die ollen doofen Obst- und Gemüse”tütchen” gibt es in den meisten Supermärkten trotzdem noch. Und oft werden sie nicht nur dafür verwendet. Aber mal ganz ehrlich: warum packen Menschen ihr Obst permanent noch in kleine Tüten. Das kann doch auch lose in der Tasche oder im Stoffbeutel getragen werden.
gemeinsam für die Umwelt
Nur gemeinsam sind wir stark – der Spruch gilt für vieles im Leben. Und so auch für den Umweltschutz und für ein besseres Klima auf dieser Welt. Die Maßnahmen sind oftmals sehr einfach und simpel, und doch so wirkungsvoll.
Tipps, wie ihr selbst mehr für den Klimaschutz machen könnt, findet ihr zum Beispiel hier bei Utopia. Darin finden sich bereits einige Beispiele, die ich zum Anfang des Posts schon gebracht habe, mit denen ich meinen kleinen Beitrag für eine bessere Umwelt beitragen möchte. Helft also mit, dass wir den Earth Overshoot Day wieder zu Ende Dezember katapultieren und nicht noch weiter noch vorne. Helft mit, dass wir wieder eine frischere Luft haben, weniger Umweltverschmutzung und allgemein ein besseres Klima auf dieser Welt. So schwer ist das gar nicht. Gemeinsam mit ganz vielen kleinen Schritten ist es machbar!
Quellen für diesen Beitrag: Overshootday.org (Klick hier), Germanwatch.org (Klick hier) und Utopia.de (Klick hier).