Es ist schon wieder eine Weile her, da bekam ich die tolle Möglichkeit, zur biofach und Vivaness nach Nürnberg zu düsen. Als die liebe Ricarda von Weleda mich anschrieb und fragte, ob ich denn schon registriert bin, hatte ich große Fragezeichen in den Augen. biofach … Vivaness ??? was ist das denn. Ich mache mich jetzt mal richtig nackt und verrate euch, dass ich bis dahin noch nie etwas von diesen beiden Messen gehört habe. „Ja ja“ … wird der eine oder andere sich von euch denken „die ist ja überhaupt nicht gut vernetzt und auf dem Laufenden“. Was das betrifft war ich es tatsächlich nicht. Nun weiß ich, dass beide Messen immerhin 1x jährlich stattfinden. Ich habe wieder dazugelernt und noch viel besser: ich kam sogar in den Genuss, mir beides vor Ort persönlich anzuschauen. Es sind getrennte Messen, die jedoch das gleiche Konzept verfolgen: es geht um Bio- beziehungsweise Naturprodukte.
Nachdem ich angefixt war, wollte ich natürlich hin. Und nicht nur angefixt wurde ich durch Weleda, nein sie waren auch noch so lieb und haben mir das Bahnticket spendiert. An dieser Stelle noch einmal 1000 Dank dafür!
Ich hatte länger hin und her überlegt, ob ich bereits am Donnerstag anreise, in Nürnberg oder Umgebung übernachte um dann entspannt am nächsten Tag auf die Messe zu gehen. Die Hotelpreise haben mich jedoch davon abgehalten ;-), so dass ich erst am Freitag früh losgedüst bin. Nun ja, eher mitten in der Nacht, da mein Zug um 04:27 Uhr den Hauptbahnhof an dem besagten Freitagmorgen, dem 12. Februar, zur Weiterfahrt verließ (es ist gefühlte Lichtjahre her … und lange habe ich überlegt, ob ich diesen Post noch veröffentliche oder nicht … und wie ihr seht – er ist online 😉 ).
Beim Einsteigen stellte ich fest, dass meine Sitzplatzreservierung im Ruhebereich liegt. „Yeah“ dachte ich mir. „Ruhe, die Augen zumachen und in Nürnberg ausgeschlafen angekommen“, das war der Plan. Denn nicht nur das der Zug um 04:27 Uhr am Hauptbahnhof losgefahren ist, in Berlin ist ja nicht alles nur 5 Minuten voneinander entfernt, so dass ich um 03:00 Uhr morgens aufgestanden bin um dann irgendwann ins Taxi zum Bahnhof zu hüpfen.
Kaum hatte ich mich hingesetzt und es mir bequem gemacht, schnatterten zwei Mädels im tiefsten bayrischen Dialekt los. Und nein, natürlich nicht leise … ich hörte von nächtlichen Eskapaden, Drogenexzessen und den Tipps im Umgang mit Männern. Kurz also Sex, Drugs und Rock ‘n Roll.
Das Hörbuch in meinen Ohren dudelte also lauter vor sich hin, was allerdings auch nichts brachte. Ich hörte die Mädels immer noch und wollte doch aber im Ruhebereich auch meine Ruhe haben. Also bin ich das erste Mal aufgestanden und habe den Mädels gesagt, dass sie sich im Ruhebereich befinden und entweder leise reden oder sich nach einem anderen Platz umschauen. Das haben sie zum Glück auch gemacht und ich hatte wieder meine Ruhe. Nun konnte ich meine Augen zumachen, entspannen und überhaupt … Pustekuchen! Der nächste fing mit seinen Tastentönen am Smartphone an zu klimpern und telefonierte irgendwann so laut, dass alle sowohl seinen Text als auch den seines Gegenübers an der anderen Leitung lautstark mitverfolgen konnten. Und wieder stand ich auf und zeigte ihm den Hinweis mit dem Ruhebereich … als Hinweisschilder ist da immer zusätzlich noch angebracht, dass das Telefonieren nicht gestattet ist. Nun ja, wer seine Umwelt intensiv wahrnimmt und auch noch lesen kann, bekommt so etwas mit. Ignoranten leider nicht.
Nachdem sein lautes Geschnatter dann verstummt war, ging das ganze munter bis Nürnberg so weiter. Ich hätte schreien können. Der Letzte, irgendein total gestresster Busy-Typ musste dann fast mein Geschrei ertragen. Nach wenig Schlaf am Vorabend beziehungsweise in der Nacht, da ich mich ja fest auf einen langen Schlaf im Zug eingestellt hatte, war ich super gereizt. Als dieser Typ doch dann echt lautstark seine VW-Projekte im Zug besprach und was alles gerade gut läuft und was nicht, ist der Geduldsfaden förmlich explodiert.
Mein Hinweis zum Ruhebereich war weder nett noch leise und er verdüste sich recht schnell auf den Flur zum Weitertelefonieren. Leider hörte man sein Geschwafel auch noch in meinem Wagen :-/ sehr sehr nervig.
Liebe Deutsche Bahn AG – bitte führt Ansagen in den Ruhebereichen durch, damit die dort sitzenden Menschen das auch genießen können. Vielleicht schnallen es auch dann die letzten Ignoranten auf dieser Welt.
Unausgeschlafen und unentspannt bin ich also in Nürnberg aus dem Zug gepurzelt um mich dann auf dem Weg zur Messe zu machen. Dort bin ich übrigens gut angekommen 😉 und wie es mir gefallen hat & was ich erlebt habe, berichte ich euch im nächsten Post ausführlich.
Ui, schade … jetzt ist mein Beitrag weg, weil ich den Code falsch eingeben habe 🙂 Ich hatte dir einen halben Roman geschrieben, jetzt wird es etwas kürzer. Ich kann dich in jedem Fall gut verstehen. Ich habe das auch schon so oft erlebt, dass andere Menschen um mich herum einfach rücksichtslos handeln und das ist nicht nur in Bus und Bahn so, sondern auch beispielsweise in Hotels. Wir haben selbst Kinder (8 und 9 Jahre) und ich lege großen Wert darauf, dass sie nicht rumbrüllen und sich ordentlich benehmen. Das sehe ich bei den wenigsten leider. Denn viele Menschen, ob Groß oder Klein sehen gar nicht, dass da Mitmenschen sitzen und ihre Ruhe haben möchten. Es ist ihnen auch egal und das ist extrem schade. Ich könnte Bücher drüber schreiben …
Liebe Grüße
Christine
Liebe Christine,
Dankeschön für deinen Kommentar. Vorallem auch, weil du es aus der Sicht einer Mutter auch so siehst.
Ich werde oft schief angeguckt und bekomme dumme Sprüche, wenn ich darauf hinweise, dass sich diese Menschen im Ruhebereich befinden.
Aber auch, ob es der Ruhebereich in der Bahn ist oder nicht. Wie du selbst schreibst: es geht einfach darum, jedem Menschen seine Ruhe zu lassen. Wir haben alle genug Hektik um uns herum. Da kann man einfach mit etwas Rücksicht und Respekt durchs Leben gehen.
Grüße, Katrin
Hallo Katrin,
ich bin bis jetzt super selten Zug gefahren, düse lieber im eigenen Auto los. Bei einer richtig langen Strecke würde ich sicher auch den Zug nehmen, das ist schon “entspannter” – jedenfalls muss man nicht die Augen wie auf der Straße überall haben, sondern nur die Ohren “zuklappen”, um nichts von der Lautstärke Anderer mitzubekommen.
Werde gleich noch einmal zu deinem Event schauen und was du erlebt hast.
Liebe Grüße
Sabine
“Ruhe”- und “Handy-“bereiche sind eher ein wenig theoretisch. Wenn der Zug voll ist, dann ist er voll. Diese “Business-Typen”, die ihre Wichtigkeit dem ganzen Wagen beweisen müssen, gibt es leider immer wieder, aber meist sind Züge voller arbeitender Menschen ziemlich ruhig, weil alle am arbeiten sind. Deswegen arbeite ich lieber und konzentrierter im Zug als im Büro.
Ja, ich telefoniere auch mal. Auf meiner typischen Strecke irgendwo zwischen Fulda und Kassel kurz vor 8 mit Zoe, die Papa noch “Gute Nacht” sagen will. Oder letztens in der S-Bahn tatsächlich beruflich – ging an einem 14-Stunden-Tag mit 8 Stunden Zugfahrt leider nicht anders. Allerdings kann jeder selbst Lautstärke und Dauer beschränken.
Egal ob im ICE oder Regionalzug: Ob Du im Ruhewagen sitzt oder nicht, hat keinen Einfluss auf die Lautstärke. Dann geh lieber in ein Abteil, die sind wegen der nur 6 Plätze meistens ruhiger.
Das habe ich dann in diesem Extremfall leider anders erlebt. Da ich ja mitten in der Nacht losgefahren bin, war der Zug super leer. Da muss sich also niemand in den Ruhebereich setzen, um seine Mitmenschen zu stören 😉
Wobei ich auch grundsätzlich die Einstellung vertrete, dass nicht jeder meine Musik mithören muss, die ich auf den Ohren höre und genauso gut auch nicht jeder mein Telefonat 1:1 mithören muss.
Ich vertröste mein Gegenüber dann gerne mal auf später und spreche von Natur aus auch aber leise – und trotzdem so, dass mich jeder versteht. Es sei denn, ich habe super laute Hintergrundgeräusche, die es meinem Gegenüber am Telefon dann auch erschweren, mich zu verstehen. Und gegen ein Gute-Nacht-Gespräch oder sonstiges in angemessener Lautstärke hat niemand etwas einzuwenden ;-). Da bin sogar ich die Letzte, die etwas sagt, wenn halt die Lautstärke passt. Liebe Grüße, Katrin
Hallo Katrin,
wie wahr dein Beitrag doch ist! Ich habe es selbst erlebt. Ich finde den Lärm fürchterlich. In vielen Ländern, wie zum Beispiel Japan, wird auf Mitmenschen geachtet.
Liebe Grüße,
Alex.
Das ist einer der Gründe, warum ich absolut nicht gerne mit dem Zug fahre. Meine Nerven halten die Geräuschkulisse einfach nicht aus. Mal ganz abgesehen von Verspätungen, Ausfällen und anderen Schikanen. Dass du ausgerechnet im Ruhebereich so schlechte Erfahrungen gemacht hast, setzt dem Ganzen natürlich noch die Krone auf. Sowas geht gar nicht!!
Hoffentlich hattest du trotzdem einen tollen Messebesuch!!
Liebe Grüße
Dankeschön, den hatte ich 🙂
Solche Party Gespräche von anderen finde ich immer besonders fies.
Man kann nicht anders und muß da mithören. Ich kann mich dann auf gar nichts mehr konzentrieren. 🙁
Ja, so ging es mir leider auch :-/.
Zumindest wenn die Gespräche so extrem laut sind, dass man auch nicht weghören kann.
Hallo Kathrin,
über den Artikel habe ich mich sehr amüsiert, denn ähnliches erlebt, aber auf einer Fahrt nach Rom über Mailand. Bei mir waren es stillende Mütter mit Baby an der Brust und Kleinkind auf dem Schoß. Ein Kanon von Baby Geplärre und Kindergeheul haben meine schlaflose Nacht im Ruhebereich begleitet. In Rom angekommen hatte ich einen leichten Trinitus und die Offenbarung – Kopfhörer, die schalldicht sind und – eine Rückfahrt im Schlafwagen. Ich liebe meine Kopfhörer. Gibts bei Amazon http://amzn.to/1sBtMxL Mein ständiger Reisebegleiter.
VLG
Marion
Kleinkinder im Ruheabteil … macht auch gar keinen Sinn 😉
Kopfkörer hatte ich sogar dabei, und bisher fand ich die immer sehr gut.
Scheinbar nicht gut genug. Da muss ich mir wohl mal deine Empfehlung näher ansehen.
Liebe Grüße, Katrin
Ja ja, mit der Deutschen Bahn habe ich auch schon so meine Erfahrungen gemacht … *lach* und rücksichtslose Menschen gibt es leider auch überall. Schade!
Das stimmt, das es diese überall gibt.
Wir arbeiten einfach gemeinsam daran, dass es hoffentlich weniger davon werden 😉
Liebe Grüße, Katrin
Achja…meiner Tochter graut es immer davor 2. Klasse zu fahren, ich buche daher oft 1 Klasse für sie und es ist manchmal sogar günstiger (leider nur für Jugendliche so). Ich kann Deinen Ärger verstehen.
Ich fahre super gerne Bahn und es stört mich überhaupt nicht, in der 2. Klasse zu sitzen. Die 1. bietet mir ja auch nicht unbedingt mehr Service.
Mich stört halt einfach die Rücksichtslosigkeit der Menschen. Die hätte der eine oder andere geschäftige Business-Typ sicherlich auch in der 1. Klasse :-/
Naja, Durchsagen unterbrechen die “Ruhe” dann ja auch. Eher sollte einfach mehr Personal eingesetzt werden und/oder öfter kontrollieren. Aber die DB hinkt bei so manchen Dingen hinterher. Schön, dass die Messen Dir die doofe Fahrt wenigstens entschädigt haben 🙂
Lieber mal eine Ansage zwischendurch, als permanent das “ach so geschäftliche Gequatsche” von manchen Businesstypen in der Bahn 😉
Aber ja, wie du so schön festhältst: die Bahn hinkt in vielem hinterher. Nur die Preise erhöhen sich leider permanent. :-/
Das war ja echt eine Odyssee! Kann deinen Ärger verstehen. LG, Meli
Oh man, ich versteh dich so gut! Mich nerven solche Menschen ohne Manieren auch immer fürchterlich – in der Bahn und auch im Flugzeug.
Jaaaa, die sind so nervig. Auch wenn ich in einer Großstadt wohne – so kann ich doch trotzdem erwarten, dass jeder mal ein bißchen an seine Mitmenschen denkt, oder?
Liebe Grüße, Katrin