Ehrung von Powerfrauen: der 11. Victress Award am 04. April 2016

Seit 2005 werden mit dem Victress Award jährlich Frauen ausgezeichnet, die eindrucksvoll beweisen, dass mit viel Einsatz, kreativen Ideen, Power und der vorhandenen Weiblichkeit Erfolg vereinbar ist.

Der Galaabend fand am Montag, den 04.04. im recht neu eröffneten Hotel Titanic Chaussee statt. Unter den 800 geladenen Gästen tummelten sich viele Gesichter aus der Politik, der Wirtschaft, den Medien und Menschen wie du und ich. Eröffnet wurde die Gala von der Initiatorin Sonja Fusati, die sich schon sehr lange dafür einsetzt, dass der Anteil von Frauen in Führungspositionen erhöht wird, um die Machtbalance zwischen Männern und Frauen in der Wirtschaft und Gesellschaft auszugleichen. Aus diesem Grund wurde 2005 auch die Victress Initiative von ihr (gemeinsam mit Freunden) gegründet.

Der Kalender zeigt mir das Jahr 2016 an und ja, so traurig wie es ist – wir feiern die herausragenden Leistungen von Frauen, die eine besondere Ehre verdient haben. Das was bei Männern völlig normal und auch anerkannt ist. Denn ist eine Frau erfolgreich und hat sie dann auch noch Kinder, wird zu 99% gefragt, wie sie das denn vereinbart. Hast du schon einmal gehört, dass diese Frage einem sehr erfolgreichen Geschäftsmann gestellt wurde, der “so ganz nebenbei” auch noch Familienvater ist? Natürlich nicht!

Auch wenn ich das sehr erschreckend finde – es war ein sehr schöner Abend, mit wunderschönen Preisträgerinnen. Schon vorher tümmelten sich im Foyer des Hotels Menschen zum Sehen und gesehen werden. So unter anderem die Moderatorin Ruth Moschner, die Schauspielerin Andrea Sawatzki, der Schauspieler Falk-Willy Wild, Mariella Ahrens, Ralph Morgenstern, die Moderatorin Annett Möller und viele mehr.

Der Award wird in unterschiedlichen Kategorien verliehen, wie zum Beispiel in den Vital Award, den Science Award und den Lifetime Achievement Award. Und wer hat diese erhalten? Das verrate ich euch nun.

Den Victress Lifetime Achievement Award erhielt Dagmar Reim für ihre herausragenden Leistungen als Intendantin des rbb.

Andrea Sawatzki erhielt den Victress of the Year und wurde für ihre schauspielerischen Leistungen geehrt. Ebenfalls ist sie Autorin und Hörspielsprecherin und engagiert sich aktiv für die Stiftung “Ein Platz für Kinder”. Einfach eine tolle Frau!

Die Laudatio wurde von der Journalistin Georgia Tornow gehalten und sie war einfach grandios. Ich musste sehr viel schmunzeln. Ganz, ganz toll gemacht!

Den Victress Fusion Award erhielt Ann-Kathrin Carstensen. Dieser Award geht an eine Vorreiterin (oder ein Team) mit einer Vision und einem zukunftsweisenden Konzept, das sich der gesellschaftlichen Herausforderung der sozio-ökonomischen Teilhabe von Zugewanderten annimmt. Der Victress Award schreibt über Ann-Kathrin folgendes:

Wunderbar wahr: Integration kann man häkeln. Den Beweis liefert Ann-Kathrin Carstensen. Die Mode-Designerin hatte die Idee, hochwertige Häkel-Accessoires anzubieten, konnte selbst aber nicht häkeln. So verband Ann-Kathrin  Carstensen das Praktische mit dem Hilfreichen. Sie gewann türkische Frauen, die diese Technik von klein auf beherrschen. Es entstand das Modelabel RITA IN PALMA, das in Kooperation mit den Türkinnen avantgardistische Häkel-Accessoires herstellt. Außerdem gründete Ann-Cathrin Carstensen den gemeinnützigen Verein „Rita’s Häkelclub“, in dem nicht nur mit Nadeln und Wolle gearbeitet wird. Anfangs für den Austausch zwischen deutschen und türkischen Frauen gedacht, steht der Club auch für Ausbildung und Beratung und wird bald auch Syrierinnen aufnehmen. So wird für die Frauen in der kreativen Zusammenarbeit eine Perspektive geschaffen: Arbeit, eigenes Geld, Selbstbewusstsein – ein sinnstiftender und gewinnbringender interkultureller Austausch.

Die Dankesrede von ihr war super rührend und hat mich total mitgerissen. So eine herzliche sympathische Frau – einfach nur wow! Besucht Rita in Palma einfach mal online und schaut euch die tollen Sachen an und unterstützt die Mädels!

Der Victress Vital Award ging an Maxie Matthiessen. Sie ist die Gründerin der Firma Ruby Cup und hat sich zum Ziel gemacht, die Frauenhygiene von Mädchen und Frauen Weltweit zu verbessern. Ich nutze den Ruby Cup bereits seit knapp einem Jahr und meine Erfahrungen dazu kannst du hier nachlesen. 

Maxie Matthiessen studierte an der Copenhagen Business School, in Berkeley und Madrid, und hat einen Master in International Business and Politics. Mit zwei Freundinnen, die sie im Studium kennengelernt hatte, gründete sie 2011 Ruby Cup, um die Frauenhygiene weltweit zu revolutionieren. Die Menstruation ist in weiten Teilen noch immer ein Tabuthema und führt in manchen Regionen dazu, dass Mädchen und Frauen vom gesellschaftlichen Alltag ausgeschlossen werden, z.B. aus Scham der Schule fernbleiben. Mit der Menstruationstasse Ruby Cup wurde eine gesunde, günstige und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Hygieneprodukten geschaffen. RubyCup arbeitet nach dem Prinzip “Buy one, give one”. Ruby Cup-Käuferinnen in westlichen Ländern sponsern somit mittellose Nutzerinnen in Afrika, wo inzwischen bereits über 15.000 Cups von Hilfsorganisationen verteilt wurden. Die Wachstumsrate des sozialen Unternehmens lag 2015 bei über 400%.

Den vom High-Tech Gründerfonds präsentierten Victress Science Award erhielt Dr. Anne-Christin Bansleben. Sie bekam den Award aus den Händen des Schauspielers und Moderators Alexander Mazza.

Anne-Christin Bansleben macht, obwohl von Haus aus Ernährungswissenschaftlerin, Mode. Unter Einsatz von Rhabarber. Während ihres Promotionsstudiums an der Universität Halle-Wittenberg forschte sie im Bereich Pflanzenanalytik. Dort begann sie, mit ihrem Team ein alternatives Gerbverfahren zu entwickeln, das es erlaubt, Leder nachhaltig und ohne giftige Chromsalze in Deutschland zu bearbeiten. Dabei stieß sie auf Rhabarber, der gut regional und unkompliziert kultivierbar ist. In der Wurzel steckt ein Gerbstoff, der das Leder sehr geschmeidig, atmungsaktiv und wohlriechend macht. Rhabarberleder ist umweltfreundlich, seine Produktion auch ökonomisch vernünftig. Mit Gründung des Labels „Deepmello“ für exklusive Fashion (nicht nur aus „ihrem“ Leder) und Lifestyleprodukte hat sich Ann-Christin Bansleben einen Traum erfüllt. Und nachhaltig den Beweis erbracht, dass Rhabarber schön machen kann.

Den Victress Digital Award erhielt die Juniqe Gründerin Lea Lange.

Kunst macht das Leben schöner, kann aber auch ganz schön teuer sein. Lea Lange hat den Bedarf an bezahlbarer,hochwertiger Kunst zur richtigen Zeit erkannt. Die gebürtige Hamburgerin, nach zwei Studien in München, St.Gallen und Barcelona eigentlich Expertin für Business Administration und Master of Finance, begann ihre Karriere bei den Design-Shops Cascada und Fab. Sie richtete schon immer gern Wohnungen ein, wobei ihr klar wurde, wie schwierig es war, Außergewöhnliches und gleichzeitig Bezahlbares für die Wand zu finden. Mit dem 2013 gegründeten e-Commerce Unternehmen Juniqe hat sie den Online-Kunstmarkt in Europa verändert und verkauft nun zeitgenössische Kunst von internationalen Künstlern für jeden Lebensbereich zu annehmbaren Preisen.Juniqe konnte nicht nur schnell große Investoren, sondern vor allem den Markt überzeugen: 180.000 Kunden in13 Ländern bescherten den 60 Mitarbeitern 2015 ein Umsatzplus von 500% im Vergleich zum Vorjahr.

Der TV-Moderator Matthias Killing, führte bereits zum siebten Mal charmant durch den Abend. Im Anschluss an die Verleihung gab es noch eine After-Show-Party mit der alljährlichen Tombola und hochwertigen Preisen.

Auch ich hatte mich in Schale geworfen und habe zusammen mit Alexandra von Orangediamond einen schönen Abend verbracht. Merci, dass wir uns endlich mal persönlich kennengelernt haben!

Merci an alle für diesen wunderschönen Abend!

© Bildmaterial: Ich bedanke mich bei Manfred Behrens Photography | Agentur Beganz |
Getty Images | Virtual Nights | dpa & Victress Award